ZW 1
Zweifamilienhaus, Neu-Ulm 2012
Eine klassische Sanierungsaufgabe: Energetische Sanierung der Gebäudehülle, kombiniert mit Wohnraumerweiterung im DG für die junge Bauherrenfamilie.
Die Vorgaben und Wünsche der Bauherren: „offenes“ Wohnen mit neuem „Außenraum“ auch für die obere Wohnung, Bewohnbarkeit der OG-Wohnung während der Umbauphase und möglichst geringen Einfluss von Entwurf und Umbau auf die EG Wohnung und die dort wohnenden Eltern.
Gleichzeitig schränkt der Bebauungsplan bzw. die Umgebungsbebauung die Erweiterungsmöglichkeiten im DG durch wenig Spielraum in der Höhe und der Dachform stark ein.
All diese Faktoren werden entwurfsbestimmend: Das Wohnen und die geselligen Nutzungen – die dem offenen Grundriss entsprechen – werden ins Dach verlegt. Die neue Aufstockung ist flexibel in Raumanordnung und -gestaltung für offenes Kochen, Essen, und Wohnen. Zudem entsteht ein flexibler Raum für Abstellen oder Arbeitsplatz und ein neues Bad. Über die gesamte Hausbreite der Südfassade wird im DG eine auskragende Balkonkonstruktion in das Gebäude eingeschnitten – analog dazu die großflächigen Verglasungen auf der Südfassade des neuen DG.
So ist es möglich, die Kleinteiligkeit des 60-er Jahre Grundrisses im OG beizubehalten und die Umbaumaßnahmen und -kosten in diesem Geschoss auf das Minimum zu beschränken. Die bereits vorhanden Räume werden den Nutzungen mit dem Bedürfnis nach Privatsphäre wie Arbeiten, Schlafen und Kinder zugeordnet. Die „alte“ Küche wird zum zweiten Bad umgebaut.
Der energetische Anspruch ist die Einhaltung der EnEV für Bestandsgebäude. Die alte Ölheizung wird durch eine neue Gasheizung ersetzt, zusätzlich werden Solarkollektoren zur Brauchwassererwärmung auf dem Dach installiert. Die Gebäudehülle wird mit einer Vormauerschale wärmegedämmt, verputzt und 3-fach-verglaste Holz-Aluminium-Fenster eingebaut.